Schnell war für die Springmäuse klar, wir wollen helfen!
Häuser wurden unterspült, Autos mitgerissen, Bäume fielen um wie Streichhölzer, Tiere liefen um ihr Leben und leider gab es auch viele Todesopfer. Tausende von Menschen verloren ihr Zuhause und standen bzw. stehen noch heute vor dem Nichts. Ganz Deutschland sah die verheerenden Bilder und es gibt wohl niemanden , der nicht mitfühlte mit den Betroffenen und sofort helfen wollte.
Viele Menschen, so auch Denise Desmarowitz, eine ehrenamtliche Katastrophenschützerin des DRK, machten sich auf den Weg, um mit anzupacken ; Steine schleppen, Schlamm schaufeln, Lebensmittel verteilen u.v.m.. Aber auch wir, die Kita Springmaus, wollten helfen. Wir erzählten den Kindern vom Hochwasser, von den Folgen für die Menschen, zeigten anhand von Experimenten und Fotos, welche Kraft das Wasser besitzt.
Wie haben sich die Leute im Hochwassergebiet wohl gefühlt? Was ging alles verloren? Was brauchen die Familien am dringensten? Was können wir tun? Viele Fragen, viele Antworten und so suchten wir gemeinsam nach guten Ideen und Lösungen. Spielzeugautos, Teddys und Puppen erschienen den Kinder lebenswichtig, aber auch Lebensmittel, sowie Zahnbürsten und Shampoo seien von großer Bedeutung. Schnell stellte sich heraus, dass wir viel Geld benötigten, um diese und andere Dinge zu beschaffen. Die Kinder hatten eine Menge toller Einfälle! Während einige junge Künstler Bilder und Karten gestalteten, stellten andere bunte Badekugeln und Glückssteine her. Auch Schlüsselanhänger und Portraits wurden als Spendenanreiz angeboten und schließlich brachte ein Kinder – Flohmarkt und leckere Waffeln noch jede Menge Einnahmen. Dank liebenswerter Großeltern, die begeistert waren vom Engagement ihrer Enkelkinder und deshalb noch ein paar Taler obendrauf legten, kam schließlich eine Gesamtsumme von 906,13 € zusammen.
Überglücklich überwiesen wir unsere Spende an eine DRK – Kita in Euskirchen und hoffen, dass die Kinder dort schon bald wieder toben, basteln, singen und Spaß haben, genau wie wir Springmäuse.
Die Empathie und Hilfsbereitschaft der Kinder, Eltern und Erzieher war berührend, aber nun wollten wir mehr erfahren von den Katastrophenhelfern, die vor Ort waren. Wir luden Denise in die Vorschule ein und lauschten ihren spannenden, aber leider auch sehr traurigen Geschichten. Sie zeigte uns Fotos von kaputten Brücken, überschwemmten Tälern, berichtete von Stromausfällen und verlorenen Dingen, aber auch von der großen Solidarität untereinander. Beim Besuch einer Kita berichteten ihr viele Kinder, dass sie noch heute Angst haben, dass das ihnen Hochwasser erneut ihr Zuhause nimmt. Denise versuchte, diesen Kindern ihre Angst zu nehmen, indem sie ihr eigenes „ Angstfresserchen „ zeigte und die Mädchen und Jungen motivierte, sich selbst einen Beschützer zu malen. Diese Idee fanden unsere Vorschulkinder so genial, dass sie von eigenen Ängsten erzählten und sich entschlossen, auch „ Angstfresserchen „ zu entwerfen. So endete der Unterricht mit einem guten Gefühl und der Erfahrung, auch mit Ängsten glücklich leben zu können.
Ein ganz großes Dankeschön an Denise Desmarowitz für Ihren Einsatz vor allem vor Ort, aber auch in unserem Haus.